Was bisher geschah & Ausblick


Hallo hallo!

 

Ich melde mich heute zum ersten Mal nach zweieinhalb Jahren auf meinem Blog zurück! Damals, als ich ein Jahr in Madrid verbracht habe, half es mir, meine Sorgen und Ängste von der Seele zu schreiben. Aber auch ein paar spannende Erlebnisse und den Alltag eines Au-Pairs mit euch Lesern zu teilen.

Zugegeben, gerade musste ich mich erst einmal wieder zurechtfinden. Wie kann ich einen neuen Eintrag schreiben oder Fotos einfügen. Und: was soll ich überhaupt schreiben?!

 

Madrid war ein Abenteuer. Aber leider habe ich nie eine Zusammenfassung geschrieben. Zunächst wollte ich erst warten, wie sich der spanische Alltag im deutschen wiederspiegelt und dann habe ich es einfach irgendwann vergessen. Nach mehr als zwei Jahren kann ich euch sagen, dass es mich positiv beeinflusst hat. Viele von euch kennen die Lisas (19), die ein Jahr in Australien waren und jetzt "soo different" sind. Und ganz ehrlich, ein bisschen muss ich mich in diese Sparte einordnen. Ich kam als etwas offener, selbstbewusster und erwachsener zurück.

Mittlerweile bin ich Studentin der Literatur- und Sprachwissenschaften, habe zwei coole Jobs gehabt, bin vor einem halben Jahr in meine erste eigene Wohnung gezogen und Armors Pfeil hat mich getroffen! (Um nur einige Ereignisse zu erwähnen)

 

Aber nun zur Gegenwart, denn darum geht's hier die nächsten fünf Monate.

Ich bin seit drei Tagen in Santiago de Compostela. Der Ort ist vielen von euch als Ziel des Jakobsweg bekannt und liegt im Nordwesten Spaniens. Er ist die Hauptstadt der Region Galicien und zählt knapp 100.000 Menschen. Ihr seht, ich habe mich etwas verkleinert (Zum Vergleich: Madrid hat 3,1 Millionen Einwohner und Aachen rund 250.000)

Hier werde ich ein Semester Studentin der Sprachwissenschaften sein und ich kann den Tag nicht erwarten, an dem es endlich losgeht!

 

Denn bisher hatte ich etwas Pech mit meinen Unterkünften.

Von Deutschland aus habe ich mich bereits aufs Zimmersuche begeben. Ich kam in Kontakt mit einigen Vermietern und potenziellen Mitbewohnern. Am Ende überzeugte mich die WG mit drei Chinesinnen und einem Zimmer in einer ruhig gelegenen Straße.

Pustekuchen. Wenn ich euch etwas rate dann: Seht euch eine Wohnung an, bevor ihr sie bewohnt.

Leider hatten wir unterschiedliche Auffassungen von Sauberkeit und Hygiene, weshalb ich gestern Morgen (27.01.) die Flucht angetreten habe. Zwischenzeitlich habe ich mir noch zwei andere Zimmer angeschaut und einen Besichtigungstermin ausgemacht. Außerdem sitze ich jetzt in einem airbnb als Zwischenlösung. Dazu fällt mir leider auch nichts ein, außer, dass es mich an eine Messi- Bude erinnert...

Für die unter euch, die jetzt Mitleid mit mir haben: das braucht ihr nicht, denn es kann gar nicht mehr schlimmer werden!

Am 31.01. werde ich endlich in ein schönes Zimmer mit großem Bett, einem vernünftigen Schreibtisch und neuem Kleiderschrank ziehen. Dort leben bereits zwei Italienerinnen, die dasselbe studieren wie ich.

 

Die Stadt finde ich sonst schön. Sie hat ihre hübschen und nicht so hübschen Ecken. Was ja eigentlich ganz normal ist. Die Altstadt rund um die Kathedrale von Santiago beherbergt unzählige Souvenirläden, die gerade noch nicht allzu sehr von Touristen überrant werden. Es gibt sehr viele Cafés und Bars, in denen schon am frühen Nachmittag das erste Bier getrunken wird. Hier kann es einem also echt gut gehen. Einige Parks haben sogar Preise gewonnen, weil sie die Lebensqualität in Santiago verbessern.

Das Wetter an meinem ersten Tag hier (26.01.) war der Hammer! Bei 16 Grad in der Sonne war ich richtig glücklich nicht mehr im kalten und verschneiten Deutschland zu sein. Meine ehemaligen Mitbewohnerin Yuan hat mir die Stadt gezeigt und wir waren die ersten Lebensmittel einkaufen. Außerdem hat sie mir einen riesen Chinaladen gezeigt, wo alles viel billiger ist. Ich frag mich ja, warum nur? :p

Den Rest des Tages habe ich viel telefoniert, fotografiert (@Carina: Wunder geschehen immer wieder!) und etwas geweint.

Gestern habe ich die Stadt dann auf eigene Faust erkundet. Auch eine Fahrt mit einer Bimmelbahn war drin. Das war ganz nett als Abwechslung, aber viel mehr weiß ich immer noch nicht. Das Wetter ist immer mal wieder umgeschlagen und so habe ich mich bei leichtem Regen sehr heimisch gefühlt.

Ein Bocadillo mit Tortilla de patata später hat es mich nochmal in die Kathedrale verschlagen, wo ich mir etwas mehr Zeit gelassen habe und meine Gedanken und Gefühle sortieren konnte.

Doch am frühen Abend konnten mich meine müden Füße nicht mehr tragen (sagt die, die in einer "Pilgerstadt" studiert) und ich ging zurück in das airbnb.

 

Jetzt denke ich darüber nach, wer sich das hier wohl alles durchlesen wird und bis hierher nicht eingeschlafen ist. Aber es hat mir auch ohne Leser, Fragen oder Antworten schon geholfen.

Die Tränen kommen noch, ich vermisse mein Zuhause, meine Familie, Freunde und Dutsi.

Aber ich bin motiviert und wünsche mir, dass es endlich losgeht.

 

Fühlt euch alle umarmt!

Wir hören uns,

Eure Leonie