Freundinnenalarm, Kino & Geburt

Hola, buenas noches!


Dies ist der erste Eintrag, den ich im Bus schreibe. Manchmal fallen mir am Tag einfach so viele Sachen auf einmal ein, dass ich sie am Liebsten in einen Beutel stecken würde und zu Hause dann davon profitieren kann. Aber gerade habe ich inmitten der ganzen südamerikanischen Cuidadoras Lust zu schreiben. Ich habe Musik auf den Ohren und bin in meiner eigenen Welt.


Bueno, fangen wir an.

Nun ist es auch schon wieder etwas her, seit ich meinen letzten Eintrag verfasst habe. Seitdem ist nicht gerade wenig passiert.
Wenn ihr meinen Blog halbwegs verfolgt, dann habt ihr gesehen, dass es an der Zeit für neuen Besuch aus Deutschland war. Am Abend des 06.04. kam meine längste Freundin Denise (ich kenne sie schon mein ganzes Leben) nach Madrid. Nach leichter Desorientierung trafen wir uns endlich im Flughafen  Barajas. Ich war ziemlich aufgeregt! Ihr kennt das ja. Flughäfen sind für mich Segen und Fluch in einem.
Nach vielem Reden und unzähligen YouTube Videos gingen wir schlafen.

Am nächsten Morgen (07.04.) ging es für mich in die Schule. Trotz Besuch arbeitete ich, was für uns beide aber nicht weiter schlimm war. Unser Hauptziel war es die Zeit zusammen zu verbringen. Und so ist Denise auch der einzige Besuch, der meine Arbeit wirklich hautnah mitbekommen hat. Am Abend quatschten wir sehr ausgiebig mit Ainhoa, meiner Gastmama und kamen auch wieder sehr spät ins Bett.

Freitag (08.04.) ließ ich dann meine Schule ausfallen und Denise und ich verbrachten den Vormittag in dem schönen Einkaufszentrum "Plaza Norte 2". Dort kann man unter einer großen Glaskuppel und mit schönsten Dekorationen, Fresken an den Wänden und hohen Decken shoppen gehen. Wirklich sehenswert! Mittags gingen wir dann zusammen die drei Kids abholen, die sich schon sehr an Denise gewöhnt hatte. Besonders Gabi fraß Denise bereits aus der Hand :-D
Da am Vorabend (Donnerstag, 07.04.) noch zwei weitere Freundinnen in Madrid angekommen waren, trafen wir uns mit Julia und Marisa am frühen Abend mitten im Zentrum. Ich führte auch sie in die Tienda ("LlaoLlao", jaojao aus gesprochen) des besten "FroYo" ein und wunderte mich nicht, dass sie begeistert waren. Wir ließen den Abend ganz gemütlich ausklingen, spazierten durch die Straßen. Der Abend in spaniens Dämmerung war herrlich! In diesen Stunden will ich mir gar nicht vorstellen, dass ich in 73 Tagen schon wieder zu Hause bin.
Samstag (09.04.) stand dann am Vormittag ein "Tourie- Programm" á la Leonie auf dem Plan. Wie mit meinen anderen Besuchern, ging ich in die Altstadt, durch das Barrio "La Latina". Außerdem wurden spanische Spezialitäten probiert und für sehr gut empfunden. Vor unserem ersten Tinto huschten wir noch in die "Casa Hernanz" wo es handgemachte Espadrilles von höchster Qualität zu besten Preisen gibt. Eine Auswahl die einen erschlagen kann! Die drei wurden fündig und ich verlegte dieses Shopping- Ereignis auf einen anderen Tag. Nach dem Tinto ging es für Denise, unsere Einkaufstüten und mich nach Hause. Für den Abend war ein weiterer Tinto und viel Spaß angesagt. Zusammen mit Rebecca gingen wir zu mir Heim, aßen und sahen nebenbei GNTM. Rebecca und ich waren aus dem Häuschen! Danach wurde sich "Ausgeh- Fertig" gemacht, bevor uns der Bus in Begleitung von Fabienne in die Stadt brachte. Dort trafen wir dann auf Marisa und Julia. Unser eigentliches Ziel war leider überfüllt. Deshalb weichten wir auf einen 100 Montaditos aus. Was aber nichts schlechtes bedeutet :-D
Sonntag, 10.04:. Marisa und Julia sollten an diesem Tag wieder nach Deutschland zurück fliegen und auch Denise' Aufenthalt näherte sich dem Ende zu. Die drei probierten Churros in der alten Chocolatería "San Gines". Danach verabschiedeten wir uns von den beiden und begannen unsere Liste von Sachen die Denise noch sehen wollte oder "brauchte" abzuarbeiten. Auch sie führte ich Abends in das Restaurant "Steak Burger" aus. Natürlich nicht des Eigennutz wegen :D
Am Montag (11.04.) musste ich dann wieder zur Schule. Währenddessen packte Denise ihren Koffer. Ainhoa gab mir glücklicherweise die Chance Denise zum Flughafen zu bringen. Der Abschied war wieder nicht so toll, aber Gott sei Dank konnte ich meine Tränen bei diesem Mal zurück halten. Und mein Trost war, dass es wohl das letzte Mal sein würde, dass ich am Flughafen war und am Ende wieder alleine nach Hause fahren muss. Wird auch Zeit nach neun Malen. Beim zehnten Mal fliege ich nach Hause!
Und jetzt denkt bitte nicht, dass ich gar keine Lust mehr habe hier zu sein. Nur für die, die mich kennen, fällt es mir manchmal schwer mich lange für etwas zu begeistern. Ich habe einfach langsam Hunger auf was neues.

Denise und ich hatten also eine tolle Zeit zusammen. Seit wir klein sind, haben wir nicht mehr so viel Zeit auf einmal zusammen verbracht und irgendwie hat man sich manchmal zurück versetzt gefühlt. Wir haben über so viele verschiedene Dinge gesprochen, uns ausgetauscht und ich konnte ihr Sachen erzählen, die mich seitdem ich hier bin beschäftigen. Ich bin so froh, dass sie ihr Versprechen wahr gemacht hat und mich tatsächlich besucht hat! Wir zwei werden einfach immer einen Faden haben, der uns verbindet. Wir werden uns immer finden, immer reden können und immer füreinander da sein. Das haben wir uns versprochen. So, wie es echte Freunde machen.

 

Nachdem Denise weg war, wurde ich direkt von Arbeit abgelenkt. Meine Kids sind da sehr gut drin :)

Für das Wochenende war leider schlechtes Wetter angesagt. (16.04.) Fabienne, Marie und ich hatten geplant zum Flohmarkt des Club Suizo neben der Schule meiner Kinder zu gehen. Eigentlich lockte uns nur das Wort "Bratwurst". Geschützt von einem Zelt bekamen wir dann auch unsere ersehnte Mahlzeit. Danach gab's noch Crêpe und Patis "Tarta de Limón". Meine Liste mit Rezepten, die ich mir von unserer Haushälterin, der guten Seele des Haues, stibitzen will, wird immer länger...

Am Nachmittag fuhren wir dann noch mit Marie zu einem Einkaufszentrum in ihrer Nähe und gingen am Abend ins Kino. Leider hatten wir uns über den Film den wir schauten nicht genug informiert und waren dann über den Inhalt etwas verblüfft. Mehr sage ich dazu jetzt nicht... :D

Der Sonntag begann dann mit der frohen Botschaft, dass Leo vormittags zum zweiten Mal Tante geworden war. Lukas Wosnitza erblickte am 17.04.2016 mit einer Größe von 50 Centimetern und einem Gewicht von 3220 Gramm das Licht dieser aufregenden Welt. Ich freue mich schon riesig darauf, ihn in 2,5 Monaten zu begrüßen.

Am Ende des Tages, nach Au- Pair- Treffen und Chor, merkte ich, wie ein normaler Tag plötzlich zu einem so Besonderen werden kann. In Zukunft werden wir diesen Tag immer feiern und ich werde mich an den Moment erinnern, an dem ich in Spanien während meines Au- Pair- Jahres auf dem Weg zur Bushaltestelle bei Sonne und Vogelzwitschern von der Geburt eines Sternes erfuhr.

Ich glaube es immer noch nicht so ganz :D

 

Bego, meine Mittlere, ist diese Woche bei euch in Deutschland und besucht für eine Woche mit einer Freundin ihre Schule in Düsseldorf. Sie war super aufgeregt, aber Ainhoa hat mir eben erzählt, dass es ihr gut geht und sie fleißig beim Lernen ist. So wie ich sie kenne :)

 

In diesen Tagen beschäftigen Fabienne und ich uns sehr viel mit dem Thema Studium und versuchen bestmöglichst informiert zu sein um auch ja keine Bewerbungsfristen oder Einstellungstests zu verpassen. Wir haben herausgefunden, dass wir, was unsere Zukuft angeht, ähnliche Interessen haben. So kann sie mir Sachen sagen, die ich noch nicht wusste. Und das auch umgekehrt.

 

Für das Wochenende ist ein Ausflug nach Aranjuez geplant und im Mai habe ich zwei weitere Reisen geplant, wovon ihr dann aber dann noch erfahren werdet!

Heute hat meine große Schwester Geburtstag und sie wird ganze 24 Jahre alt! Es ist schon ein bisschen komisch an diesem Tag nicht zu Hause zu sein, aber wie ich eben hörte, haben meine Eltern sie auch nicht viel gesehen. Deshalb feiern wir das einfach im Sommer nach!

 

Ich grüße euch wieder ganz lieb und wünsche euch eine schöne Woche und ein (hoffentlich) sonniges Aprilende! In Madrid macht er nämlich auch was er will...

 

Also, hasta luego! Eure Leo

 

 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Elisabeth (Mittwoch, 20 April 2016 11:03)

    Ja, mein erster Geburtstag ohne dich Nervensäge an meiner Seite.
    War echt komisch, hat sich gar nicht wie Geburtstag angefühlt.
    Vermiss Dich...